"Wer mit seinen Händen arbeitet, ist ein Arbeiter.
Wer mit seinen Händen und seinem Kopf arbeitet, ist ein Handwerker.
Wer mit seinen Händen, seinem Kopf und seinem Herzen arbeitet, ist ein Künstler".
Angeblich stammt dieses Zitat von Franz von Assisi.
Ich würde gerne hinzufügen: Wer mit seinen Händen, seinem Kopf und seinem Herzen, mit seinem Bauch, seinen Füßen und mit der ganzen Welt arbeitet...
Als ob ich eine Welt. In mir trage. Bin. Erzähle. Erschaffe.
Mit dem Stift Zeichen setzen.
Im Skizzieren bin ich dort, wohin ich schaue, bin ich Hand in der Bewegung, bin ich Stiftspur am Papier. Es ist ein Loslassen und ein Einlassen. Ein langes Üben, eine Kunst des Schauens.
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Die Präzision und doch auch Intuition des Schnittes, die Magie des Druckes, das glänzend tiefe Schwarz auf Weiß.
Im Übertragen der Zeichnung auf die Linolplatte geht es um bewusste Entscheidungen: wie übersetzte ich die Zeichnung, was ist Strich, was Fläche, welche ist voll, welche leer? Wie spiele ich mit dem Negativ, dem Verkehrt-Sehen des Bildes? Was macht es mit mir, meiner Wahrnehmung, mit meinem Besitz dieses Bildes?
Im Schnitt kommt die Präzision, die Genauigkeit, das Dranbleiben, die Fizzelei und die Details – hier muss ich mich noch mehr verlangsamen, und doch auch loslassen, den Händen vertrauen, dass sie auch hier ihr Schriftzeichen finden, dass ich auch hier skizziere, frei und neu.
Und dann ist da endlich der Druck selbst: das Auftragen der Farbe, der Genuss des Geruches und der Haptik, das Spiel mit den Farben im Mischen UND – die Geburt des Bildes in diesem Medium. Diese Magie! Wieder in der Umkehrung nach dem langen arbeiten mit dem Negativ im Schnitt. Hier spielen Zufall und Können miteinander, tanzen und weben, um die Klarheit, das Licht und die Schatten des Druckkontrastes zu erzeugen.
Dieser Prozess fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, in jedem seiner Schritte! Er nimmt all die Medien mit, mit denen ich in meinem Werdegang als Künstlerin geflirtet habe. Er sucht die Spur, die Essenz, das Wirkliche, zu nehmen – und zu geben. Zu nehmen, in einer dreifachen Reduktion die gleichzeitig eine Verdichtung ist: Blick, Zeichen, Schnitt.
Und dann entsteht etwas Neues aus dem heraus, was ist.
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"Worte sind wie kleine Wesen"...
Das habe ich von der Dichterin Manon Bauer, an deren Seite ich meine Poesie wieder entdeckt habe.
Diese kleinen Wesen haben einen eigenen Willen - den versuche ich zu spüren, wenn ich schreibe. Es ist dann ein Blick nach innen, ein Lauschen, wie die Worte fließen wollen.
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Farben sind für mich wie Erde, Wasser, Luft und Feuer; wie Kupfer und Holz; wie Rhythmus, Staub und Asche, Strich, Rinnsal, und alles beginnt von Neuem.
Farben sind eigene Universen, sie spielen in einer eigenen Musik miteinander und mit uns.
Farben sind Töne, und Töne spielen mit mir weiter, bis hinein in meinen ureigenen Ton, meine Stimme, meinen Atem, meinen Körper und die Erde der ich angehöre. Hast Du bemerkt, in wie vielen Farben es Erde gibt? Kannst Du die Grüntöne zählen, am Wegrand? Riechst Du auch die Farben um Dich herum? Hörst Du sie?
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